Finnlanddorf - Finnisches Dorf

Das “Finnische Dorf” hat seinen Namen, “weil die Häuser in finnischer Bauweise errichtet und landestypische Vegetation angepflanzt wurde” - so liest man es in den Veröffentli-chungen der Landesgartenschau gGmbH (Laga). Und wer einmal das Dorf besucht hat, wird festgestellt haben: Finnland findet dort nicht statt! - eine Entscheidung der Laga-Geschäftsführung zu Beginn dieses Jahres. Gründe unbekannt.

Tatsache ist, dass Idee und Initiative zu diesem Dorf ihren Ursprung in der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft Leverkusen haben. Schon im Jahre 2002 hatte es Kontakt zur deutschen Vertretung der Firma Kontio, Pudasjärvi (östlich von Oulu/ Nordfinnland) ge-geben - mit dem Ziel, ein finnisches Blockhaus (Sauna o.a.) bei der Landesgartenschau aufzustellen. Danach führte die DFG Leverkusen Gespräche u.a. mit den finnischen Block-hausherstellern Rantasalmi, Honka, Honkamarjat.



Vor der SamiKota:
Karhu und Joulupukki
Lichtwochen Essen 2003  
Einen neuen Impuls gab es im Nachgang der “Essener Licht-wochen” Ende 2003, die im Zeichen Finnlands standen und von der DFG unterstützt wurden. Leverkusener Beitrag: die bekannte SamiKota, die dem Joulupukki, der extra aus Rovaniemi gekom-men war, ein Zuhause bot.


Honka-Sauna & DFG NRW
Lichtwochen Essen 2003
Thema: Finnland
Ein besonderer Anziehungspunkt war eine Blockhaus-Sauna der Firma Honka, die - betreut durch die DFG NRW - eine Woche zum Schwitzen einlud. Kontakte zwischen der Lan-desgartenschau gGmbH und Honka GmbH wurden durch die DFG Le-verkusen vermittelt, etliche Ge-spräche wurden danach gemein-sam geführt.

Nachdem Honka dann doch absagte, gab es intensive und er-folgversprechende Verhandlungen mit Kontio Rheinland, Partner des Blockhausherstellers Kontio/Pudasjärvi, der im-merhin das Olympiadorf in Lillehammer gebaut hatte. Vor dem Hintergrund, dass für die geplante “Finnische Woche” eventuell zusätzlich "Gartenhäuschen" aufgestellt werden sollten, schlug Kontio Rheinland selbst vor, ein “Dorf” mit mehreren Blockhäusern zu bauen: Das “Finnlanddorf” war “geboren”. Diese Häuser sollten dann - neben der DFG - auch der Forstbehörde, den Jägern und Fischern sowie Umweltverbänden zur Verfügung stehen, für deren Unterbringung bis dahin bei der Landesgartenschau gGmbH noch kein Konzept vorlag.



Januar 2004  
... noch 15 Monate
    bis zur Eröffnung der Laga
Die Kontio-Zentrale in Finnland entschied dann aber, Entwick-lungsschwerpunkte im eigenen Land sowie in Russland zu set-zen und verfolgte - trotz erheblicher Bemühungen durch die DFG Leverkusen - leider das Projekt nicht weiter. Errichtet wurde das “Finnlanddorf” schließlich von der Fa. Nordic-Haus, die Blockhäuser der westfinnischen Firma Erlund House (Mellilä) vertreibt.

Ein Partnerunternehmen war zwar gefunden, aber es gab noch erheblich Hürden, insbesondere gab es noch keine Baugeneh-migung durch die Stadt Leverkusen.

Das Jahr 2004 war also geprägt von vielen Verhandlungen und Aktionen. Ein Spitzengespräch von Verantwortlichen der Stadt Leverkusen und der Landesgartenschau gGmbH (Laga) unter Leitung des damaligen Oberbürgermeisters und Aufsichtsrats-vorsitzenden der Laga, Paul Hebbel, sowie der DFG Leverkusen im August 2004 brachte gleichsam den Durchbruch. Dieses Gespräch war von der DFG Leverkusen in die Wege geleitet worden.



11. Juli 2004
Landesgartenschau
Tag der Offenen Tür
Die DFG Leverkusen initiierte die Präsentation der Landesgartenschau im Rahmen der städtepartnerschaftlicher Beziehungen bei der Ouluer Großmesse in Nordfinnland im Juli 2004 und war auch selbst durch den Vorsitzenden vor Ort vertreten. Darüberhinaus beteiligte sie sich an weiteren Werbeaktionen zugunsten des “Finnlanddorfes”, z.B. beim "Tag der offenen Tür" der Landesgartenschau (Juli 2004), beim “Schle-buscher Wochenende” (September 2004) und und beim Weihnachtstreff der Landesgartenschau (Dezember 2004).



Botschafter René Nyberg
und Bernhard Marewski, DFG Leverkusen
Finnische Botschaft 
Berlin · Oktober 2004 
Über Honorargeneralkonsul Detmar Grolmann (NRW/ Rheinland-Pfalz) erreichte die DFG Lever-kusen zudem die freundliche Zusage des finni-schen Botschafters in Deutschland, René Nyberg, die Schirmherrschaft über das Finnlanddorf zu übernehmen.

Im Februar/ März dann die bis heute nicht nach-vollziehbare Entscheidung durch die damalige Ge-schäftsführung der Landesgartenschau gGmbH, das Thema “Finnland” während der Landesgar-tenschau - mit Ausnahme der Finnischen Woche im August 2005 - gänzlich außen vor zu lassen. Dazu gehörte auch, dass das Hissen der finnischen Flagge - in 2004 noch klar - nicht gestattet wurde. “Finnisches Dorf” sei ja auch nur der Name des “Themengartens” Forst, Jagd, Angeln, Naturschutz.

Mit dieser Vorgabe war die Schirmherrschaft des finnischen Botschafters aus Sicht der DFG Leverkusen bedauerlicherweise hinfällig geworden.

Die DFG Leverkusen - Initiatorin des "Finnlanddorfes" oder "Finnischen Dorfes" (Sprachge-brauch der Landesgartenschau gGmbH) gehörte zu den Gruppierungen, die trotz aller Schwierigkeiten - auch zurückliegend beim Laga-Veranstaltungsmanagement - dennoch weitermachten. Dieser Schritt wurde entscheidend davon bestimmt, dass es im Veran-staltungsmanagement der Landesgartenschau gGmbH - und vor allem auf der Ebene der Geschäftsführung - im April/Mai 2005 wichtige personelle Veränderungen gab.

Bei Absage einiger Veranstaltungen konzentrierte sich die DFG Leverkusen schließlich auf zwei bestimmte Ereignisse:

Juhannusfest (25.06.2005) und "Finnische Woche" (13.- 21.08.2005)



Kantele-Duo
Matti und Sinikka Kontio


Juhannus-Feuer am Rhein
mit Oulun Pammaus


   Finnische Woche:
   Finnlore im Dorf


   Der Weihnachtsmann
   besuchte Leverkusen

In der Finnischen Woche wurden mit einem attraktiven und vielseitigen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm Finnland und insbesondere die Partnerstadt Oulu präsentiert. Und die DFG konnte etwas Außergewöhnliches bieten: Der finnische Weihnachtsmann, der "Joulupukki", kam persönlich aus Rovaniemi, um eine Woche Sommerurlaub im Finnischen Dorf zu machen. Diese günstige Gelegenheit ließ sich der Fernsehsender RTL nicht entgehen und berichtete im "RTL-Mittagsmagazin" (16.08.2005) aus dem Dorf.

Mit über 12.000 Besuchern in der "Finnischen Woche" auf der Landesgartenschau Leverku-sen 2005 blickt die Deutsch-Finnische Gesellschaft Leverkusen auf die wohl erfolgreichste Eigenveranstaltung seit ihrer Gründung im Jahre 1968 zurück.

Leider muss angemerkt werden, dass auch in der "Finnischen Woche" die Zusammenarbeit mit der LaGa-Geschäftsleitung nicht ungetrübt verlief.  *1  *2

Die Landesgartenschau Leverkusen 2005 endete am 09.10.2005. Der Rat der Stadt Lever-kusen entschied am 26.09.2005, dass die Landesgartenschaugesellschaft bis Ende 2006 aufgelöst wird und das Parkgelände mit dem Namen "Neulandpark" künftig kostenlos der Bevölkerung zur Verfügung steht. Zu den Teilen, die abgebaut werden, gehören z.B. die Rheingärten und das Finnlanddorf.
Ursprünglich hatte die Deutsch-Finnische Gesellschaft Leverkusen die Idee verfolgt, dass das Finnlanddorf "auf Dauer" in städtischer Hand verbleibt und der Leverkusener Bürger-schaft z.B. für Vereinszwecke zur Verfügung gestellt wird. Davon wurde Abstand genom-men, nachdem "Finnland" bis auf die "Finnische Woche" (9 von 177 Landesgartenschau-Tage) im Finnlanddorf bzw. Finnischen Dorf nicht stattfinden sollte.

Das "Finnische Dorf" wird also endgültig abgebaut. ... mehr (1) (2Photos)
bam